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Weihnachtliche Gedanken von Pfarrer Uwe Loeper

Weihnachten ist ja gefühlt so etwas wie eine Familienaufstellung.
Wer fährt wann wohin? Wer mag wen besonders? Und wen eher nicht? Wird alles gut gehen am Heiligen Abend? Und wie wird es sein unter Coronabedingungen? Wie werden die Menschen, die vom Hochwasser betroffen sind, diese Zeit erleben?

Der Evangelist Lukas mit seiner Weihnachtsgeschichte hilft uns dabei, uns nicht zu überfordern. Er erzählt keine heile Welt und keine heile Familie. Das lesen wir vermutlich eher hinein, weil wir es uns wünschen. Die Heilige Familie war keine heile Familie. Josef zögert lange, ob er bei Maria bleiben soll; die Hirten treffen auf zwei Erwachsene, die sich neu erfinden müssen nach der Geburt – die Zeit dazu fehlt ihnen dann aber, weil sie zur Flucht genötigt werden. Wenn etwas heil ist an der Heiligen Familie, dann das, was auch uns helfen könnte: Sie haben einander ertragen, in einer gewissen Würde. Sie haben sich nicht besser machen wollen, als sie sind. Sie haben, was ich vielen wünschte, einander nicht erziehen wollen zu etwas angeblich Besserem. Und sie öffnen sich für den Glauben, dass Gott es gut mit ihnen meint!
Viele Sorgen und Ängste treiben uns aktuell um, machen uns dünnhäutiger. Viele Menschen leben aber auch immer verantwortungsbewusster – im Blick auf das bedrohte Klima, unser Zusammenleben in Europa und für ein besseres Zusammenleben in unserem Gemeinwesen.

Vielleicht kann die Weihnachtsbotschaft auch entlasten: Erwartet von anderen nicht, was nicht zu leisten ist; verzichtet selbst auch auf manche Interessen. Gebt Toleranz, Ruhe und Besinnung mehr Raum. Es könnte sein, dass dann etwas mehr Frieden wird – im eigenen Herzen und im gemeinsamen Feiern.
Ich grüße Sie auch für das kommende Jahr mit diesen sieben Weihnachtswünschen (nach Tina Willms):

Einen Duft,
der durch
die Zeiten weht.
Einen Himmel,
der über dir
offen steht.
Ein Lied,
das noch lange
in dir erklingt.
Einen Menschen,
der mit dir
von Freude singt.
Ein Licht,
das goldenen Glanz
verbreitet.
Einen Stern,
der dich
durch das Dunkle leitet.
Und auf all deinen Wegen
einen Engel,
der dich begleitet.

Bleiben Sie behütet!
Gottes Segen
wünscht Ihnen

Pfarrer Uwe Loeper