Ein überdimensionaler Gipskopf mit ins Leere blickenden grünen Augen steht im Foyer der Käthe-Kollwitz-Förderschule in Herzogenrath. Der Kopf trägt einen großen Mund-Nasen-Schutz, an dem alle Schülerinnen und Schüler mitgearbeitet haben. Unterstützt wurden sie bei den Stoff-Collagen durch die Brander Schneidermeisterin und Stoffkünstlerin Dina Sabbar, die in Aachen eine Nähschule betreibt. Bekannt geworden ist Dina Sabbar u.a. dadurch, dass sie für das Marienbild im Aachener Dom ein neues Kleid geschneidert hat und bundesweite Presse bekam.
Die Riesenmaske steht als Symbol für die Corona-Zeit und die Gefühlswelten der Schüler*innen während der Pandemie. „Zu Beginn des Projekts ‚Kultur und Schule‘, das durch das Land Nordrhein-Westfalen finanziert wurde, habe ich einen Berg von Stoffresten auf die Tische gelegt“, gibt Dina Sabbar einen Einblick in ihre Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen. Wichtig war ihr, dass sich die Kinder und Jugendlichen kreativ mit dem Werkstoff auseinandersetzen konnten, um damit ihre Ideen, Ängste, Wünsche und Einschränkungen in der Corona-Zeit darzustellen.
In diesem einzigartigen Projekt stellten die Schüler*innen mit den Stoffresten ihren eigenen Stoff her als Grundlage für ihre späteren eigenen Collagen, aus denen Dina Sabbar anschließend die große Maske zusammengenäht hat. Sabbar bezeichnet die Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen sowie das finale Komponieren des Mund-Nasen-Schutzes als große Herausforderung.
„Wichtig bei dem Schulprojekt war mir, dass sich die Teilnehmer*innen mit dem Thema Upcycling, der Wiederverwertung und Aufbesserung von alten und getragenen Kleidungsstücken auseinandersetzen“, bringt es die engagierte Schneidermeisterin auf den Punkt. „Ich möchte, dass die Wertschätzung von Kleidung und selbst Hergestelltem neu erlebt und der Verschwendung und dem Überfluss entgegengewirkt wird.“ Sie freut sich über den Erfolg des Projekts. Die kollektive Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen habe ihr viel Freude gebracht und Spaß gemacht.
Text: gsi/Foto: Ingo Sperber