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Blickpunkt Brand

Hilfe durch Hoffnung

Der Schlussakkord zur Spendenaktion zugunsten der Hochwassergeschädigten wurde am ersten Sonntag im September mit einem Benefizkonzert in der katholischen Pfarrkirche St. Donatus gesetzt. Martin Schmidt, Leiter der Musikschule Brand, hatte die Idee, die Aktion des Bürgervereins mit einer festlichen Veranstaltung abzurunden. Den Auftakt machte der von ihm gegründete Feierabendchor mit zwei eingängigen Liedern. Pfarrer Matthias Goldammer hatte die Pfarrkirche für diesen einmaligen Anlass unkompliziert zur Verfügung gestellt und konnte daher als Hausherr die geimpften, genesenen und getesteten Gäste begrüßen. Auch der evangelische Pfarrer Uwe Loeper war dabei und betonte, wie wichtig ein Zeichen der Hoffnung für die Menschen in Not sei.


Nach einer Schweigeminute im Andenken an die Opfer der Flutkatastrophe begleitete die aus Neuseeland stammende Deborah Rawlings mit dem Klavier zunächst Christine Rudolf bei ihrem virtuosen Geigenspiel. Im weiteren Verlauf begleitete sie die stimmlich überzeugende Laura Lietzmann zu „Can you feel the love tonight“. Diese wiederum verzichtete zunächst auf den verdienten Applaus, um den übergangslosen Einzug von Alex Janßen mit seiner fetzigen Saxophonimprovisation zu ermöglichen. Es blieb nicht das einzige Blasinstrument, das die gute Akustik im Kirchengewölbe belegen sollte, denn Daniel Gronsfeld bezauberte mit seiner Trompete beim Stück „Mis-ty“ das begeisterte Publikum mit einem glasklaren Klang. Dass gute Musik auch ohne Instrumente geht, bewiesen die Fünflinge mit ihren kurzweiligen A-Capella-Beiträgen. „In diesen Momenten lebt Solidarität vom Handeln“, beschrieb Bezirksbürgermeister Peter Tillmanns zwischen den musikalischen Beiträgen die spontane Reaktion des Bürgervereins auf die Hochwasserkatastrophe in unserer Region und bedankte sich bei den Akteuren für die schnelle und unbürokratische Hilfe. Emotional wurde es, als Wolfgang Müller als Vorsitzender des Bürgervereins an das Rednerpult trat, um über die durch das große Leid ausgelöste Hilfsaktion zu berichten und den Spendern für ihre Großzügigkeit zu danken. „Auch die Kosten des Konzertes wie z.B. für die Technik werden nicht von den Spendenkonten, sondern vom Geschäftskonto des Vereins bezahlt“, stellte er noch einmal klar und dankte den Künstlern für den Auftritt ohne Gage.
Während Farsan Rahvari mit seiner Konzertgitarre mit leisen Klängen die Aufmerksamkeit des Publikums einfing, zog Organist Ralph Leinen auf der großen Orgel im Brander Dom alle Register, um sich den lange anhaltenden Beifall zu verdienen. Den musikalischen Schlusspunkt sollte der als singender Kommissar in der Pandemie bekannt gewordene Oliver Schmidt mit dem Lied von der immer wieder aufgehenden Sonne setzen. Aber ohne Zugabe durfte er nicht von der Bühne gehen und so einigte man sich frei nach Udo Jürgens darauf, noch niemals in New York oder auf Hawaii gewesen zu sein. Am Ende der gelungenen und musikalisch hochkarätigen Veranstaltung holte Martin Schmidt noch einmal alle Künstler auf das Altarpodest, um sich gemeinsam mit ihnen vom begeisterten Publikum zu verabschieden. Schließlich war er es, der das abwechslungsreiche Programm zusammengestellt und gekonnt moderiert hatte. Hoffentlich nicht das letzte Konzert auf Brand in Zusammenarbeit mit dem Bürgerverein.

Wolfgang Sanders / Fotos: Ewald Kreus