Groß ist der Jubel im Stadion an der Wolferskaul. Nach dem knapp verpassten Aufstieg der DJK Rasensport Brand (Raspo) nach der Fußball-Bezirksliga-Saison 2021/2022 ist das Team von Trainer Daniel Formberg in der Saison 2022/2023 als Zweitplatzierter in die Landesliga aufgestiegen. Nöits op d’r Brand sprach mit dem 43-jährigen Coach, der aus beruflichen Gründen in seiner Trainerkarriere eine Pause eingelegt hat.
Herr Formberg, was bedeutet für sie nach vier Jahren Trainertätigkeit bei Raspo der Aufstieg in die Landesliga?
Daniel Formberg: Das ist natürlich eine super Geschichte. Und es kommt noch hinzu, wie wir aufgestiegen sind: mit der Dramaturgie am letzten Spieltag nach dem so knapp verpassten Aufstieg in der Vorsaison, als es leider aufgrund des Torverhältnisses nicht geklappt hatte. In dieser Saison über das Torverhältnis aufzusteigen war der Lohn der vergangenen zwei Jahre. Es war ein überragendes Gefühl, es am Ende doch noch geschafft zu haben.
War es denn rückblickend aus Ihrer Sicht eine runde Saison?
Daniel Formberg: Im Grunde bin ich mit der Leistung meiner Mannschaft zufrieden, aber wir haben einige Punkte liegen gelassen. Was dazu führte, dass der Aufstieg scheinbar nicht mehr zu stemmen war. In den letzten elf Spielen wurde dann noch mal seitens des Teams der Turbo ausgeklappt – das war schon aller Ehren wert. Wir hätten alles noch ein bisschen besser machen können, aber das erklärte Ziel wurde trotz Rückschlägen erreicht: Wir sind aufgestiegen! Ich bin glücklich, dass wir es geschafft haben.
Macht es etwas mit Ihnen, dass Sie nicht Meister geworden sind und als einer der besten Zweitplatzieren aufgestiegen sind?
Daniel Formberg: Tatsächlich nicht. Ich durfte als Trainer und Spieler zum insgesamt fünften Mal aufsteigen und es fühlt sich nicht anders an, als wenn wir Meister geworden wären. Im Grunde genommen wurde vor der Saison nur der Zweitplatzierte ausgespielt, weil die Mannschaft von Teutonia Weiden in einer anderen Sphäre spielt und andere Möglichkeiten hatte. Sie sind als Aufsteiger zurecht durchmarschiert. Ich glaube auch, dass es bei Weiden so weiter geht, wenn man die Neuverpflichtungen der Weidener für die kommende Landesliga-Saison betrachtet. Glückwunsch nach Weiden, dass sie es geschafft haben.
Welches Zeugnis stellen Sie Ihrer Mannschaft nach der letzten Saison aus?
Daniel Formberg: Am Ende ist es doch eine Eins mit einem kleinen Minus geworden für die verschiedenen Phasen in dieser turbulenten Spielzeit – gerade zu Beginn der Hin- und auch zu Beginn der Rückrunde, die uns fast den Aufstieg gekostet hätten. Im Fußball geht es nicht um Schönheitsnoten, sondern nur die Ergebnisse zählen. Wir haben in der Schlussphase der Saison im Kollektiv daran gezogen und sind verdient aufgestiegen.
Glauben Sie als künftiger Fußballbeobachter, dass Raspo Brand die Landesliga halten kann?
Daniel Formberg: Das glaube ich schon! Dies hat auch die Vergangenheit gezeigt. Wenn wir im Pokal gegen höherklassige Teams gespielt haben, hat meine Mannschaft immer Charakter bewiesen, gute Spiele gezeigt und musste nicht immer das Spiel machen. Jetzt in der Landesliga müssen die Gegner Lösungen gegen Raspo finden. Mit der Geschwindigkeit, die die Mannschaft in der Offensive hat, kann sie vielen Gegnern weh tun und ich bin davon überzeugt, dass die Mannschaft in der Landesliga den Klassenerhalt schaffen kann.
Wie bewerten Sie die Qualität der Landesliga?
Daniel Formberg: Die Landesliga in der kommenden Saison ist sehr attraktiv. Zum einen von der sportlichen Qualität, zum anderen von der Konstellation der Mannschaften – es wird viele Derbys geben. Sie ist eine sehr erstrebenswerte Liga. Speziell in der kommenden Saison trifft man viele alte Bekannte wieder, aber auch die besten Amateurvereine der Stadt Aachen.
Text: Gerd Simons
Fotos: dmp-press