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Heiligtumsfahrt und Kornelioktav

„Für wen haltet ihr mich?“ So lautet das Motto auch des zweiten Teils der diesjährigen Heiligtumsfahrt in Kornelimünster und der Festwoche im Rahmen der Kornelioktav, die vom 10. bis 17. September stattfindet.

Gezeigt werden in der Propsteikirche St. Kornelius die biblischen Heiligtümer: das Schürztuch, das Grabtuch und das Schweißtuch Jesu Christi. Mit einer Pilgermesse, die Bischof Dr. Helmut Dieser am Sonntag, 10. September, 10 Uhr, zelebriert, wird die Oktav eröffnet – mit anschließender Zeigung der Heiligtümer von der Galerie von St. Kornelius aus auf dem Korneliusmarkt. Musikalisch begleitet wird die Pilgermesse vom Vokalensemble Con Amina und die Zeigung von den Korneliusbläsern.

Parallel zur Heiligtumsfahrt findet die Kornelioktav zu Ehren des Heiligen Kornelius statt, der von 251 bis 253 in Zeiten der Christenverfolgung Bischof von Rom (Papst) war. Er wird als Heiliger und Märyrer verehrt. In der Korneliuskapelle werden die Reliquien des hl. Kornelius gezeigt. Dabei handelt es sich um die Büste des hl. Kornelius, eine Armreliquie und das Korneliushorn. Seit dem 12. Jahrhundert wird um den 16. September herum in Gedenken an den hl. Kornelius gefeiert.

Während der Kornelioktav im September gehen die Pilger an den Reliquiaren in der Korneliuskapelle vorbei, verehren diese und nehmen zur Stärkung die angebotenen Korneliusbrötchen mit. Korneliusbrötchen sind kleine trockene und ohne Salz gebackene Weißbrötchen, die während der Heiligtumsfahrt/Kornelioktav an die Pilger verteilt werden. Die Überlieferung sagt, dass derjenige, der für sich oder für Daheimgebliebene ein solches gesegnetes Korneliusbrötchen von der Wallfahrt mit nach Hause bringt, nie an Hunger leiden wird, solange er es daheim aufbewahrt.
Die Reliquien des Papstes Kornelius gelangten um 875 aus Compiègne in das Kloster an der Inde, dem heutigen Kornelimünster. Das Kloster Kornelimünster wurde nach den Korneliusreliquien benannt. Für die Schädelreliquie des hl. Kornelius entstand um 1350 das kostbare Büstenreliquiar.

Die Korneliusoktav wird jährlich in Kornelimünster gefeiert, die Biblischen Heiligtümer werden alle sieben Jahre gezeigt und verehrt. Die Propsteikirche ist täglich ab ca. 9 Uhr zur Verehrung der Heiligtümer geöffnet. Genaue Öffnungszeiten der Propsteikirchen sowie ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Pilgermessen, Musik, Vorträgen, Lesungen und Gesprächen gibt es im Internet unter www.heiligtumsfahrt-kornelimuenster.de.

Besonders erwähnenswert ist der „Tag des Denkmals“ am Sonntag, 10. September. Zwischen 12.30 Uhr und 13.30 Uhr gibt es eine Führung durch die Propsteikirche St. Kornelius, die zwei Jahre geschlossen war. Im Juli 2021 hatte ein Hochwasser in Kornelimünster erhebliche Schäden angerichtet, vor allem in der Pfarrkirche St. Kornelius. Die Hochwasserschäden sind inzwischen behoben und St. Kornelius präsentiert sich in neuem Glanz. Die Kirchenführung soll einen Einblick geben in das frisch restaurierte Innere des Gotteshauses.

Text: Gerd Simons/Foto: Ladislaus Hoffner oder Angela Mispagel