Aufatmen bei der St. Donatus Schützengesellschaft Brand von 1834, das Schützenfest 2022 glich denen in der Zeit vor der Pandemie: „Es war ein tolles Fest“, schwärmten am Abend Christian Junker (Vorsitzender) und Ricarda Mikliss (Pressearbeit). Auch der Ablauf der Feierlichkeiten verlief wie in alten Zeiten. Da kam richtig Freude auf.
Den Auftakt machte am Freitag die „Startschussfeier“ im Vereinsheim Rombachstraße mit einer „Trikot-Party“, bei der ein DJ für beste Stimmung sorgte. Am Samstag ging es mit dem Bus „on tour“, denn es galt, die amtierenden Majestäten, Königin Hilde Emonds und Prinz Tim Schwan, abzuholen und an den Festort in Brand „abzuliefern“. Dort gab es viel zu tun: Kranzniederlegung am Ehrenmal, Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Donatus. Der Höhepunkt des Abends, der Königsball, fand im Pfarrheim von St. Donatus statt. Im Laufe des Abends konnten Ehrungen verdienter Jubilare vorgenommen werden. Ela Laven und Marcel Stöcker sind seit 15 Jahren dabei, auf 40 Jahre bringt es Göran Jünger. Dem langjährigen Schriftführer Albert Stettiner wurde die Ehrenmitgliedschaft angetragen, die er gerne annahm. Zum Tanz spielte „Enjoy“ auf und zu später Stunde brachten die Öcher Stadtmusikanten mit ihren Hits und Ohrwürmern die Grundmauern des Pfarrheims zum Beben. Gute Laune pur auf der ganzen Linie.
Der Sonntag stand ganz im Zeichen des Vogelschusses, denn es galt, neue Majestäten zu ermitteln. Das Trommler- und Pfeifercorps Aachen-Brand geleitete die Schützen an den Schießstand, wo im Schatten von St. Donatus für mehrere Stunden die Büchsen donnerten, ehe die neuen Würdenträger, Prinz und König, ermittelt waren.
Um den Prinzentitel wurde hart gekämpft, mit dem 100. Schuss war es der 19-jährige Felix Kuhl-mann, der am Ende die Nase vorn hatte. Ganz anders beim Königsvogelschuss, hier erwies sich das Holztierchen als zäh und widerspenstig. Da wurde ernsthaft und ausdauernd um diesen Titel geschossen. Besonders die noch amtierende Königin Hilde Emonds war willens und entschlossen, noch einmal „nachzulegen.“ Fast hätte es geklappt, aber mit dem 372. Schuss war es der zweite Vorsitzende Manfred Stevens, der den Vogel von der Stange holte und sich gebührend feiern ließ. Die Besucher mussten lange auf den König warten, aber Getränke und Speisen vom Grill überbrückten die Wartezeit.
Günther Sander