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Borussia Brand

„Auch wenn wir abgestiegen sind, muss nicht alles schlecht sein!“

„Den Abstieg aus der Kreisliga A haben wir letztendlich selbst verschuldet“, zieht Boris Dost (Foto), kommissarischer Vorsitzender von Borussia Brand und Trainer der 1. Herrenmannschaft, ein ungeschöntes Fazit. „Wir mussten im Sommer 2021 nach vielen Abgängen kurzfristig fast ein ganzes Team ersetzen. Wir haben gute Einzelspieler nach Brand geholt, es aber nicht geschafft, aus den spielstarken Individualisten eine Mannschaft zu formen, die im Kollektiv fightet“, bringt es Dost auf den Punkt. So sei es häufig passiert, dass nach einer Brander Führung der Gegner das Spiel noch gedreht hat, weil sich die Einzelspieler auf der 1:0-Führung ausgeruht und nicht für das Team weiter gekämpft haben. Gegen Ende der Saison habe er bei den Trainingseinheiten auch häufig noch nicht mal elf Spieler auf dem Platz gehabt. „So einfach wird es nie wieder, die Kreisliga A zu halten“, so der Übungsleiter, der im September bei der Jahreshauptversammlung zur Wahl des Vorsitzenden von Borussia Brand antreten wird.

Von dem bisherigen Kader der Saison 2021/2022 sind sechs Spieler geblieben. Dost will die erste Mannschaft verjüngen und baut neben erfahrenen Kickern auf junge Spieler, die u.a. von Blau-Weiß Aachen, Rhenania Rothe-Erde, Nirm, Eilendorf und von Raspo Brand kommen. Außerdem haben die Borussen als Unterbau die 2. Mannschaft, die unter Trainer Thomas Keuchen in die Kreisliga C aufgestiegen ist.

Als Absteiger, der eine ganz neue Mannschaft formen muss, spricht der Übungsleiter nicht automatisch vom Wiederaufstieg. Mit einem Kader von 20 Feldspielern und drei Torhütern peilt er einen Platz im oberen Drittel der Kreisliga B an. Sehr positiv fällt sein Urteil über die Besetzung der B-Liga aus: „Da stehen acht Derbys mit Vereinen aus Brand und dem Münsterländchen an, die mir bis zu 150 Zuschauer zusätzlich auf den Sportplatz bringen – das ist gut für den Sport, die Vereine und für den Stadtbezirk.“

Überhaupt spiele es für den erfahrenen Trainer und Vereinsboss aktuell eine Nebenrolle, in welcher Liga die 1. Mannschaft spiele. Wichtig sei für ihn das große Ganze. „Mein Ziel ist, bei der Borussia intern alle Abteilungen wieder zusammenzubringen und dem Verein in der Außenwirkung wieder ein gutes Standing, nicht nur in Brand, zu geben.“ Im Fokus steht der Aufbau einer Jugendabteilung mit aktuell zwei A-Jugend-, einer F-Jugend- und einer Bambini-Mannschaft sowie einer D- oder C-Jugendmannschaft, die für den Herbst geplant ist.

Boris Dost blickt positiv in die Zukunft von Borussia Brand. „Auch wenn wir abgestiegen sind, muss nicht alles schlecht sein“. Mitte Juni wurde durch die Stadt Aachen das neu errichtete Vereinsheim übergeben, was für den engagierten Vereinsboss der Mittelpunkt und Treffpunkt seines Vereins ist und das „Wir-Gefühl“ stärken soll. Außerdem konnte er neue Sponsoren für die Bandenwerbung gewinnen und alte Gönner, die von der Fahne gegangen waren, nehmen die Borussia wieder wahr.

Text: GSi/Foto: Verein