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Probsteikirche St. Kornelius – Sanierung nach der Flut

Endspurt der Arbeiten zur Eröffnung der Heiligtumsfahrt 2023

Viel Zeit haben die Verantwortlichen und Ehrenamtler rund um die Propsteikirche in Kornelimünster derzeit wenig. Ab 10. Juni wird in Kornelimünster die Heiligtumsfahrt 2023 mit zweijähriger Verspätung eröffnet. Außerdem wird die Probsteikirche nach einer langwierigen Sanierungsphase mit einer Eröffnungsvesper durch Aachens Bischof Dr. Helmut Dieser wieder an die Gläubigen übergeben. Bis dahin müssen die Reste der großen Flutkatastrophe von Juli 2021 beseitigt und das Gotteshaus nach den Bauarbeiten gereinigt werden.

„Die Sanierungsarbeiten werden nicht ganz abgeschlossen sein, aber ich freue mich, dass wir das Gotteshaus wieder öffnen dürfen“, blickt Propst Dr. Andreas Möhlig optimistisch in die nahe Zukunft. „Bis die Sanierung ganz abgeschlossen ist, werden noch Jahre ins Land ziehen, denn bis die alten Gemäuer, die durch das Inde-Wasser durchnässt wurden, wieder ganz getrocknet sind, kann es laut Fachleuten noch mehrere Jahre dauern.“
Die diesjährige Heiligtumsfahrt in Kornelimünster, die unter dem Motto „Für wen haltet ihr mich?“ steht, beginnt am Samstag, 10. Juni, und endet am Sonntag, 18. Juni. Bis dahin bieten die Macher aus Kornelimünster den Pilgern aus aller Welt ein buntes Programm mit viel Musik, Führungen und Gottesdiensten mit verschiedensten Zelebranten. Im zweiten Teil der Heiligtumsfahrt wird vom 10. bis 17. September die Kornelioktav begangen. Das gesamte Veranstaltungsprogramm ist im Internet veröffentlicht unter:
www.heiligtumsfahrt-
kornelimuenster.de

Bei der Heiligtumsfahrt in Kornelimünster werden die wertvollen Tuchreliquien – das Schürztuch, das Grabtuch und das Schweißtuch Jesu – angebetet. Benedikt von Aniane (750-821) gründete um 814 das Benediktinerkloster im heutigen Kornelimünster. Als Berater Kaiser Ludwigs des Frommen setzte er die Ordensregel seines Namensvorgängers Benedikt von Nursia (480-547) als maßgebende Regel für das Mönchsleben durch. Das Kloster war zunächst als „Erlöserkloster an der Inde“ bekannt, da ihm Ludwig die drei biblischen bzw. salvatorischen Heiligtümer Schürztuch, Grabtuch und Schweißtuch aus dem Aachener Reliquienschatz geschenkt hatte.

Um 875 kam es zu einem Tausch: Karl der Kahle erhielt für seine Klostergründung in Compiegne/Frankreich die Hälfte des Grabtuches, während im Gegenzug die Mönche in Inda die Schädeldecke und das Armreliquiar des Heiligen Kornelius (gestorben 253) bekamen. Mit der wachsenden Verehrung des Heiligen veränderte sich auch im 11. Jahrhundert der Name in Kornelimünster. Fortan gab es zwei Glanzlichter im Leben der Abtei: die jährlich wiederkehrenden Oktavtage um den 16. September, dem Namensfest des hl. Kornelius, und die alle sieben Jahre wiederkehrende Heiligtumsfahrt.

Text: Gerd Simons /Foto: Ladislaus Hoffner