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Hochwasserschutz ist wichtiger, denn je

Vor zwei Jahren wütete das Hochwasser auch im Aachener Süden und hat hier große Schäden angerichtet. Bei vielen, die nicht unmittelbar davon betroffen waren, ist das Ereignis so ziemlich aus dem Bewusstsein verschwunden. Die Betroffenen werden jedoch seitdem verständlicherweise bei stärkeren Regenfällen und steigenden Pegeln immer wieder daran erinnert. Dann ist die Angst vor einer Wiederholung sehr groß und die weltweiten Hochwasserereignisse zeigen, dass diese Sorge berechtigt ist.

Aus der Einsicht heraus, dass man nur gemeinsam stark ist, haben sich die Anlieger von Iter und Inde in Kornelimünster, Hahn, Friesenrath und Sief vernetzt und in einer Hochwasserschutzinitiative (HSI) zusammengeschlossen. Dabei ging es zunächst um Schadensbeseitigung sowie Instandsetzungen und später traten immer mehr Fragen des Hochwasserschutzes in den Mittelpunkt.

Die Verwaltung, der Wasserverband Eifel-Rur (WVER), die HSI und die Politik arbeiten bei der Suche nach Lösungen für die Verbesserung des Hochwasserschutzes eng zusammen. Mittlerweile wurde ein „Begleitender Beirat Hochwasserschutz“ gegründet, in dem die Umsetzung der bereits vorliegenden Ideen diskutiert, begleitet und neue Ideen erzeugt werden sollen.

Bei der ersten Sitzung des Beirates wurde der aktuelle Stand des Masterplanes zum Hochwasserschutz im Aachener Süden vorgestellt. Von den vielen angedachten und untersuchten Maßnahmen wäre die effizienteste für den Aachener Süden ein Hochwasserrückhaltebecken an der Aachener Straße zwischen Nütheim und Walheim. Hier könnten für einen begrenzten Zeitraum ca. 383.200 m³ Wasser gestaut werden, das daran gehindert würde Iterabwärts abzufließen. Hier muss jedoch geprüft werden, ob der Straßendamm so einer Belastung standhalten könnte und ob weitere zusätzliche bauliche Maßnahmen notwendig sind. Weiterhin sind Eigentums- und Naturschutzfragen zu klären.

Dabei muss man jedoch beachten, dass derzeit weitere 63 Projekte mit über 170 möglichen Maßnahmen zur Stärkung des Hochwasserschutzes im Einzugsgebiet Inde/Vicht, wozu natürlich Resilienzmaßnahmen für Kornelimünster, Hahn, Friesenrath und Sief gehören, vom Wasserverband WVER untersucht werden.

Sofort umsetzbare Maßnahmen werden sicherlich zeitnah erfolgen. Bei den großen Maßnahmen, so realistisch muss man sein, muss man mit einigem Zeitbedarf rechnen. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass der Beirat permanent eingebunden und die Planung und Umsetzung zum Schutz der Bürger durchgängig transparent ist.

Den aktuellen Stand der Maßnahmen kann man unter
www.hochwassergefahrenvorbeugen.de abrufen.

Text: Ladislaus Hoffner / Foto: Stadt Aachen/Andreas Herrmann