Auch in Aachen wurden während der Nazi-Herrschaft Menschen aus politischen, rassistischen, weltanschaulichen, religiösen und anderen Gründen verfolgt und ermordet. Bis heute wurden seit 2001 im gesamten Stadtgebiet im Rahmen des Bürgerprojekts „Wege gegen das Vergessen“, das von der Volkshochschule Aachen (VHS) verantwortlich durchgeführt wird, 42 thematische Tafeln zur Erinnerung und Mahnung aufgestellt.
Eine dieser Erinnerungstafeln wurde Anfang April an der Ecke Kinkebahn/Raerener Straße von Vertreterinnen und Vertretern der Volkshochschule Aachen, des Fördervereins „Wege gegen das Vergessen“ gemeinsam mit der Bezirksvertretung Kornelimünster/Walheim, der Gemeinde Raeren und interessierten Bürgern enthüllt. Sie steht für das Thema Flucht und Fluchthilfe im Dreiländereck, insbesondere an der deutsch-belgischen Grenze und verdeutlicht exemplarisch die damaligen Grenzerfahrungen.
Leider wurde die Gedenktafel direkt neben einem Trafo-Haus, einem Strommast und hinter einem Bretterzaun, der die Sicht auf die Tafel maßgeblich einschränkt, aufgestellt. Dieser Standort, bei dessen Auswahl die Bezirksvertretung nicht einbezogen wurde, ist vielfach in der Öffentlichkeit kritisiert und nicht verlegt worden.
Mittlerweile liegt ein Bürgerantrag vor, dass die zuständigen politischen Gremien Einfluss auf die VHS und den Förderverein nehmen sollen, einen neuen geeigneten Standort zu suchen und die Gedenktafel dorthin zu verlegen. Es wird angeregt, die Stele in unmittelbarer Nähe zur Banneux-Kapelle am Totleger in Lichtenbusch aufzustellen.
Text/Foto: Ladislaus Hoffner