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Die Brander können auch Dreigestirn

Die Brander Karnevalsjecken machen aus der Not eine Tugend. Nachdem mit Melanie I. Kehren die erste Bürgerprinzessin nach einer 90-jährigen Männerdominanz eine hervorragende Session absolviert hat, die nachhallt, können sich die Brander wieder auf eine Premiere freuen. Michael Lehnen (Prinz), Holger Zimmeck (Jungfrau) und Yannick Lennartz (Bauer) bilden das erste närrische Dreigestirn in Brand.

„Ich finde es großartig, dass sich trotz der Kürze der Zeit von weniger als neun Monaten bis zur Proklamation am 6. Januar 2024 Menschen gefunden haben, die die Tradition der Tollitäten lückenlos fortsetzen“, freut sich Jörg Lies, Vorsitzender des Komitees „Brander Prinz“ und Kommandant der Prinzengarde „Brander Stiere“. Es sei schon eine Herausforderung, die Vorbereitungen zu stemmen, für die andere Prinzen in der Vergangenheit 2 bis 5 Jahre veranschlagt hatten, so Lies weiter. Weil die Brander erstmals ein Dreigestirn ins närrische Rennen schicken, hatte sich Lies im Vorfeld bei den Präsidenten der KG GW Lichtenbusch und der KG Bröselspetze, die schon seit vielen Jahrzehnten Dreigestirne stellen, grünes Licht für das Brander Vorhaben geholt. Für das Dreigestirn gab es auch im Komitee die absolute Mehrheit.

„Das Bürgerprinzentum ist für mich zu einer Herzensangelegenheit geworden“, berichtet Michael Lehnen. Er hat in den letzten drei Jahren den Brander Karneval als Vater des Kinderprinzen Patrick I. kennengelernt und wird nun selbst ins Ornat schlüpfen. Und ein Dreigestirn deshalb, weil die Suche nach Hofstaatmitgliedern aus Zeitgründen hinfällig wurde. Ein Hofstaat, so lacht er, hat sich zufällig gebildet: eine 9-köpfige Frauengruppe, die sich aus Ehefrauen, Partnerinnen, Freundinnen des Dreigestirns sowie Brander Karnevalistinnen zusammensetzt und den flotten Dreier begleiten wird.

Der 47-jährige designierte Prinz im Dreigestirn, der als Angestellter in der Geschäftsleitung einer Aachener Unternehmensgruppe tätig ist, konnte mit dem 43-jährigen Holger Zimmeck (gelernter Maler/Lackierer) und dem 26-jährigen Yannick Lennartz (Geschäftsführer einer Versicherungsagentur ) zwei engagierte karnevalsaffine Mitstreiter gewinnen und im Kollektiv bei der Vorbereitung der „Operation: Dreigestirn“ mächtig das Gaspedal durchdrücken. Obwohl das Dreigestirn erst Ende April durch das Komitee „Brander Prinz“ vorgestellt wurde, sind ihre Vorbereitungen weit fortgeschritten. Die Orden und Pins sind gestaltet und das Ornat bei einer befreundeten Schneiderin in Auftrag gegeben. Zwei Lieder für die Vorsession wurden bereits geschrieben und im Tonstudio von Tom Bräutigam produziert. Außerdem sieht man das designierte Dreigestirn schon im passenden und einheitlichen Outfit bei Vorstellungen ihrer prinzlichen Brüder und bei Frühlings- und Sommerfesten.

Ein weiteres Novum: Im Vergleich zu ihren Vorgängern haben sie schon bei ihrer Vorstellung ihr Sessionsmotto gelüftet – „Stierisch jeck op d’r Brand!“ Unterstützt wird das künftige 1. Brander Dreigestirn durch Adjutant Kevin Bücken (Kommandant der Ersten Großen Brander KG) sowie Lars Neumann als Kreativdirektor.

Michael Lehnen hat für sich ein deutliches Ziel formuliert: „Mein Ziel ist es, das Brauchtum Karneval auszuleben, Menschen zu verbinden und eine Atmosphäre voller Freude und Zusammengehörigkeit zu schaffen. In der Brander Karnevalszeit gibt es keine Grenzen; jeder ist willkommen und alle haben friedlich Spaß miteinander. Es ist eine Zeit des Lachens, Singens und Tanzens, die uns die Sorgen des Alltags vergessen lässt!“

Text: Gerd Simons/Foto: Jana Behrens