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30 Jahre Marienheim

Am 1. Juli 1993, genau vor 30 Jahren, zogen die Bewohnerinnen des Brander Klösterchens in den damals neu errichteten Pflegeheimbau in der Rollefstraße um. Es war eine grundlegende Zeit für den Wandel der Altenpflege, nicht nur in Brand, sondern bundesweit. Es endete in Brand die seit 1904 währende Ära der Leitung der sozialen Einrichtungen durch die Schervier-Schwestern (Arme Schwestern vom heiligen Franziskus). Die Leitung wechselte erstmals auf einen weltlichen Heimleiter, seinerzeit war es Jörg Wagner.

Der Baukörper entsprach den Vorgaben einer durchgängig barrierefreien und behindertengerechten Bauweise, war architektonisch durch seine zahlreichen bodentiefen Fenster modern und bis heute sehr ansprechend gestaltet. Der Wandel der Altenpflege begann schon zwei Jahre später mit Einführung der Pflegeversicherung. Viele Reformen im Altenhilfesektor folgten, folgen bis heute und stellen die Einrichtungen vor vielerlei Herausforderungen: Am gravierendsten ist sicherlich die Gewinnung von Pflegefach- und -hilfskräften sowie Auszubildenden in diesem vielseitigen, verantwortungsvollen und schönen Arbeitsbereich.

Auch wenn die Katholische Stiftung Marienheim Aachen-Brand zufrieden sein kann, dass bislang immer alle freien Stellen zügig besetzt werden können, wird doch der Fachkräftemangel in der Zukunft immer drängender. Und so wird auch die Mitarbeiterschaft mehr und mehr multikulturell zusammengesetzt und setzt auf Menschen mit Migrationshintergrund.

In den letzten Jahren sind aber auch Themen wie z.B. die stark steigenden Kosten gerade im Lebensmittel- oder Energiebereich, herausfordernd. Leider werden hierdurch nach wie vor die Bewohnerinnen finanziell immer stärker belastet, auch wenn die Politik versucht hat gesetzlich gegenzusteuern, indem die Eigenbeiträge der Bewohnerinnen mit der Dauer des Aufenthaltes stärker bezuschusst werden.

Den Wandel der Zeit hat die Katholische Stiftung Marienheim Aachen-Brand in den letzten Jahren aktiv mitgestaltet und durch die Schaffung der Tagespflege für dreiundzwanzig Gäste, die Gründung der Generationsbrücke Deutschland sowie den Ausbau des großzügigen Gartenbereiches für neue Aufenthalts- und Versorgungsqualitäten gesorgt. Aktuell sorgt wieder einmal ein Fall von Vandalismus im Gartenbereich für Unruhe. Wie vor einigen Jahren wurden erneut alle Stoffbespannungen der Gartenschirme nachts von Unbekannten abgeschnitten und gestohlen.

Das Marienheim wird in den nächsten Jahren mit vielen kleineren und größeren Maßnahmen renoviert und verschönert werden, da der Bau in dreißig Jahren immer wieder der Erneuerung bedarf. Für alle Aufgaben freut sich die Stiftung immer wieder über Zuwendungen und dankt auf diesem Weg allen Spender*innen „in Brand für Brand“ für ihre Wohltaten in den vergangenen Jahren.

Text: Stephan Schirmel / Foto: Wolfgang Sanders