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Alfons Winkelmann: Übersetzer, Lektor, Autor, Komponist und Musiker

„Alfons Winkelmann zählt eindeutig zu den Autoren, von denen ich jedes Buch blind kaufen würde, weil ich genau weiß, welch ein außergewöhnliches, literarisches Abenteuer mich erwartet. ‚Zwischen Zwölf und Mitternacht‘ ist typisch Winkelmann, ohne jedoch einem seiner anderen Bücher zu gleichen. Auch dies ist ein Punkt, der mich an diesem Autor immer wieder fasziniert: Er bleibt nicht auf der Stelle stehen, entwickelt neue, innovative Idee, wobei er dennoch seiner Linie in Bezug auf Mystik und Komplexität treu bleibt“, schreibt der renommierte Literaturkritiker Wolfgang Brunner in seinem Blog https://buchwelten.wordpress.com/ über das neue Buch des Autors.

Alfons Winkelmann lebt fast unbemerkt unter uns im Stadtbezirk Brand in einer schmucken Dachgeschosswohnung mit freiem, unverbaubarem Blick auf ein Bruchsteinhaus, dessen Steine sicher Geschichten erzählen könnten, und auf die Weite von Brander Felder und Wiesen. Der 66-Jährige, dessen Schreibtisch im Zimmer einen exponierten Platz einnimmt und von prallgefüllten Bücherregalen eingerahmt wird, hat bisher fünf Bücher – „Nebel über Nazareth“, „Die Insel der Wahrheit“, „Die Töchter der Großen Mutter“, „Das Haus am Ende der Bäckerstraße“ und „Zwischen Zwölf und Mitternacht“ – geschrieben. Zwei weitere sind in Arbeit und ein Manuskript befindet sich derzeit bei seinem Buchverlag im Lektorat. Alle seine Bücher werden über den Verlag Edition Bärenklau Exklusiv veröffentlicht.

Inspiriert, sich selbst hinzusetzen und seine Gedanken in Form von hin- und mitreißenden Geschichten zu Papier zu bringen, wurde der in Düsseldorf geborene Chemiker und Germanist, der der Liebe wegen von der NRW-Landeshauptstadt nach Aachen gekommen war, dann nach Göttingen zog und nun wieder zurück nach Aachen gekommen ist und im Stadtteil Brand wohnt, durch seine mehr als 30-jährige Arbeit als freiberuflicher Übersetzer englischer Romane und Sachbücher ins Deutsche und als Lektor. Aktuell arbeitet er an der Übersetzung des Gesamtwerkes eines englischen Autors aus dem Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts.

Wie übersetzt man englische Autoren? „Das ist eine spannende Frage“, gibt Alfons Winkelmann zu. „Ich lese mir einen Text durch und überlege, wie ich das auf Deutsch formulieren würde. Man darf sich in keinem Fall zu sehr an die Vorlagen klammern – das ist ein Anfängerfehler, den ich vor drei Jahrzehnten auch gemacht habe. Ich versuche das, was in der Vorlage steht, auf Deutsch auszudrücken, damit es sich so anhört, als hätte das ein deutscher Autor geschrieben“, gibt Winkelmann einen Einblick in seine Arbeit.
Sein Germanistikstudium würde ihm nur bedingt helfen, führt Winkelmann fort „Ich habe jahrelang Sience Fiction-Romane (Sci-Fi) übersetzt“, erzählt er. Seine Eintrittskarte in diese Thematik sei gewesen, dass er selbst über viele Jahrzehnte viel Sci-Fi gelesen habe und im Thema drin war. Toll an seinem Beruf findet er, dass er als Freiberufler von zu Hause aus arbeiten kann und die Möglichkeit einer freien Zeiteinteilung hat. „Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, in einem Büro bei einem Arbeitgeber einem Job von 9 Uhr bis 17 Uhr nachzugehen.“ Er habe sich gut in seinem Job, den er gerne und mit viel Leidenschaft ausübe, eingerichtet.

Neben seinen beruflich Aktivitäten besitzt Alfons Winkelmann auch eine musische Ader. Er kommt aus dem klassischen Spektrum, spielt Geige sowie Bratsche und war viele Jahre Mitglied des Collegium Musicum der Universität Düsseldorf sowie des Collegium Musicum der RWTH Aachen, im Jungen Symphonieorchester Aachen aktiv und hat bei mehr als fünfzig Konzerten mitgewirkt.

Als Komponist hat Winkelmann fast ein Dutzend Werke komponiert, von denen u.a. das Streichquartett „Wild Journey“ für 2 Violinen, Viola, Violoncello an seinem 60. Geburtstag durch das bekannte TenHagen-Quartett erfolgreich aufgeführt wurde. Außerdem hat der nimmermüde Kulturschaffende Regie geführt, u.a. bei der „Dreigroschenoper“ von Bertolt Brecht/Kurt Weill in Göttingen sowie bei den Kabarettprogrammen „Schau mir in den Ausschnitt, Kleiner“ und „Rundum deutsch“.

Text: GSi
Foto: Barbara Scholz