Zum Inhalt springen

50 Jahre Kommunale Neuordnung

Ausstellung im Centre Charlemagne

2022 jährt sich die kommunale Neugliederung in Aachen zum 50. Mal. Das sogenannte Aachen-Gesetz, mit dem die Neugliederung des Kreises Aachen beschlossen wurde, trat am 1. Januar 1972 in Kraft. Aachen wuchs dadurch nicht nur auf etwa das Dreifache seiner Fläche, sondern gewann auch rund 63.000 Einwohner hinzu. Die ehemaligen Gemeinden Brand, Eilendorf, Haaren, Kornelimünster, Laurensberg, Richterich und Walheim wurden durch die Eingemeindung zu neuen Stadtteilen der Stadt Aachen. Anlässlich des Jubiläums zeigt das Centre Charlemagne – Neues Stadtmuseum Aachen bis zum 14.08.2022 die Ausstellung „Alle für Eine – 50 Jahre kommunale Neuordnung in Aachen!“
Professor Dr. Frank Pohle, der Leiter der Route Charlemagne und des Centre Charlemagne, freut sich besonders über diese Ausstellung, „welche diese vor 50 Jahren durchaus kontrovers und auch emotional empfundene behördliche Entscheidung behandelt, denn schließlich passt dies wunderbar in unser Aachener Stadtmuseum.“

von links nach rechts: Katrin Bündgens, Co-Kuratorin, Professor Dr. Frank
Pohle, Leiter der Route Charlemagne und Lars Neugebauer, Kurator der
Ausstellung. Foto: Stadt Aachen, André Schnitker

Zeitzeugen berichten

Die kommunale Neuordnung von 1972, bei der die sieben Gemeinden ihre Eigenständigkeit verloren, war nichts völlig Neues, fand jedoch in einem bisher
nicht gekannten Ausmaß statt. Bereits 1897 wurde die Stadt Burtscheid mit der Stadt Aachen zusammengeschlossen, 1906 folgte die Eingemeindung der Gemeinde Forst.

Die Ausstellung stellt die vielgestaltigen Hintergründe und Auswirkungen der Neugliederung sowie die unterschiedlichen Perspektiven von Stadt, Gemeinden und Bürger*Innen vor.
Für Kurator Lars Neugebauer und das beteiligte Team war es „eine große Herausforderung, eben nicht staubtrocken meterweise Aktenordner zu präsentieren, sondern diese Neuordnung anders, nämlich bunt und spannend darzustellen, und dies ist uns gelungen.“
Dabei stehen die sieben eingemeindeten Orte mit ihrer jeweiligen historischen Entwicklung, ihren Gemeinsamkeiten und Unterschieden im Zentrum. Gezeigt werden Dokumente verschiedenster Art, Pläne und Karten, Foto- und Filmmaterial sowie dreidimensionale Exponate wie Einrichtungsgegenstände aus den alten Gemeindesälen und Modelle historischer Gebäude. Infografiken und Karten erläutern anschaulich die wichtigsten Aspekte, darüber hinaus gibt es
Medienstationen mit Zeitzeugeninterviews mit Beteiligten aus Politik und Verwaltung, die von ihren persönlichen Erfahrungen berichten.

Protestplakat gegen die Eingemeindung Walheims. (Leihgabe: Sammlung Renate Coracino, Walheim, Foto: Centre Charlemagne) ALLE FÜR EINE?

Die Ausstellung entstand in enger Zusammenarbeit mit den Heimat- und Geschichtsvereinen der eingemeindeten Orte, welche laut Co-Kuratorin Katrin
Bündgens „sehr kooperativ und unterstützend und mit vielen Leihgaben interessant begleiteten. Deshalb ist so viel Interessantes und vor allem Menschliches in der Ausstellung zu sehen.“

Mehr Infos:
www.centre-charlemagne.eu

Bild: Brander Bürgerverein