Am Ende ging es dann ganz schnell. Die Bezirksvertretung Aachen-Brand hat in einer Sondersitzung im Februar den Bebauungsplan für das frühere Sportplatzgelände an der Karl-Kuck-Straße einstimmig auf den Weg gebracht. Auch der Planungsausschuss des Stadtrates war nach der vorgeschriebenen Öffentlichkeitsbeteiligung mit der über Jahre hinweg von der Verwaltung erarbeiteten Planung einverstanden. Seit dem 31. März liegen die Pläne für das letzte große Brander Wohnungsbauprojekt vier Wochen lang öffentlich aus und sind auf der Homepage der Stadt Aachen zur Einsicht freigegeben.
Auf dem früheren Fußballplatz von Borussia Brand und daran angrenzenden privaten Grundstücken werden in zentraler Lage Ein- und Zweifamilienhäuser, aber auch Mehrfamilienhäuser mit insgesamt circa 120 Wohneinheiten entstehen. Auf absehbare Zeit wird dies das letzte große Wohnungsbauprojekt in Brand sein, da eine weitere Ausdehnung der Bebauung in die umgebende Landschaft unbedingt vermieden werden soll.
Die Grundstücke im Plangebiet, auf denen Mehrfamilienhäuser gebaut werden sollen, werden von der Stadt Aachen in einem sogenannten Konzeptverfahren vergeben. Dadurch kann, anders als beim klassischen Bieterverfahren, gewährleistet werden, dass nicht die Meistbietenden den Zuschlag erhalten, sondern diejenigen mit dem qualitativ hochwertigsten und nachhaltigsten Konzept. Neben der Haupterschließung über die Karl-Kuck-Straße wird das Wohngebiet zu Fuß und mit dem Fahrrad auch direkt von der Trierer Straße und der Heidestraße erreichbar sein. Mit dem eigentlichen Beginn der Bauaktivitäten wird aber erst Ende 2023 gerechnet.
Bereits im Jahr 2013 wurde der Umzug von Borussia Brand zur Rombachstraße beschlossen, um das Projekt zu ermöglichen. Der Traditionsverein spielt daher schon seit längerer Zeit auf einem zeitgemäßen Kunstrasenplatz neben der Gesamtschule. In Kürze wird dort ein neues Umkleidehaus mit Jugend- und Schulungsräumen fertiggestellt und von Borussia zusammen mit den Aachen Greyhounds, die schon lange am Brander Wall hochklassig Baseball spielen, bezogen und mit Vereinsaktivitäten belebt. So kann mitten in Brand dringend benötigter Wohnraum unter gleichzeitiger Wahrung der berechtigten Interessen der Sportvereine geschaffen werden.
Text/Foto: Wolfgang Sanders