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Seine Tollität Prinz Karneval von Aachen Guido I.

„Ich könnte vor Freude die ganze Welt umarmen und tue es bei den Auftritten auch“, sprudelt es aus Prinz Guido I. Bettenhausen heraus. Der sympathische Narrenherrscher mit dem ansteckenden Lächeln steht vor den finalen drei Wochen seiner Prinzregentschaft, die wegen der Covid19-Pandemie und der dadurch verursachten Ausfälle drei Jahre dauert. Drei Jahre, in denen Prinz Guido I. und sein Hofstaat nicht den Optimismus verloren haben, dass am Ende alles gut wird.

„Das, was wir derzeit auf Aachens Bühnen erleben, ist wie Ostern, Pfingsten, Weihnachten und Neujahr zusammen“, kann der selbständige Automobilhändler die Erlebnisse und Ereignisse im hiesigen Karneval kaum in Wort fassen. „Überall dort, wo wir hinkommen, werden wir herzlich empfangen und wir bekommen überall Lob – für unsere Performance, unsere Kostüme und Lieder. Das ist für mich und meinen Hofstaat unfassbar“, erzählt der Wahl-Brander, der seit Jahren im Stadtbezirk seinen Lebensmittelpunkt hat. „Die Öcher haben Lust auf Karneval“, ist dem 58-Jährigen aufgefallen, dass jetzt endlich die Zeit zum Durchatmen und kollektiven Feiern gekommen ist.

Das, was Guido und seine Komplizen in fast drei Jahren gesät haben, wird jetzt geerntet. Die buntkostümierten Narren in der Kaiserstadt haben nicht vergessen, dass der Öcher Prinz und sein Hofstaat durchgehalten und sich in den fast drei Jahren immer wieder neu erfunden haben. „Ich bin ein Prinz zum Anfassen und gehe mit den Menschen auf Tuchfühlung, schunkele und tanze mit ihnen. Sie kennen nach der ganzen Zeit meine Lieder und singen begeistert mit“, das ist für ihn Gänsehaut pur. Zu seiner Prinzen-Gala Anfang Januar ist eine neue CD mit allen seinen Songs aus den letzten drei Jahren erschienen.

Im Finale seiner Regentschaft freut er sich auf alle Öcher. Er berichtet von herzzerreißenden Besuchen in Senioreneinrichtungen und Behindertenzentren, für die er extra ein dickes Medley mit alten Aachener Liedern aufgenommen hat. „Da kullern so manche Tränen“, wird Guido emotional. Er habe sich extra eine rot-weiße Pumphose anfertigen lassen. „So haben die Menschen in den Senioreneinrichtungen Öcher Prinzen in Erinnerung – verbunden mit dem Medley bleibt kein Auge trocken.“

Prinz Guido I. lobt alle fünf Tollitäten in den Stadtbezirken wie die 1. Brander Bürgerprinzessin Melanie I.. „Sie als erste Prinzessin in Brand und die Kollegen machen einen Riesenjob. Sie sind alle mit dem Herzen dabei wenn es um den Fastelovvend geht – authentisch, mit sehr viel Engagement und Lebensfreude.“

Diese Lebensfreude sprudelt ihm auch überall bei den Auftritten entgegen. Er erinnert sich an die Auftritte in Aachens guter Stube Eurogress, u.a. bei der Stadtgarde Oecher Penn und seiner Prinzengarde der Stadt Aachen, die ihm einen großen Bahnhof bereitet haben. „Wir wurden wie auf Händen getragen“, muss selbst Guido schlucken. Und von Penn-Kommandant Georg Cosler wurde der engagierte Karnevalist unter großem Jubel zum Leutnant der Reserve der Oecher Penn ernannt.

„Wir genießen jetzt weiterhin jede Sekunde im Fastelovvend und werden als närrische Botschafter unserer Stadt auch den Düsseldorfer Landtag besuchen. An seinen eigenen Aschermittwoch denkt er noch gar nicht, denn davor gibt es noch knapp hundert Auftritte und das Hochamt des Öcher Fastelovvends, den Rosenmontag, an dem er auf einem nagelneuen Prinzenwagen durch die Straßen Aachens ziehen wird. „Wenn ich am Karnevalsdienstag zum AKV-Theaterball ins Stadttheater gehe, werde ich mit Sicherheit sehr sentimental und emotional. Aber ich schäme mich dann nicht für die Tränen, die mir über das Gesicht laufen werden! Dat es d’r Oecher Fastelovvend!“ Oche Alaaf!

Text: Gerd Simons
Fotos: Fotohaus Preim/oecherprinz.de