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Dieter Röhrs: Eine Instituion geht in (Teil-)Rente

„Die Brander Prinzen waren mir eine Herzensangelegenheit“

Dieter Röhrs

„Niemals geht man so ganz!“ Der deutschsprachige Klassiker, vor vielen Jahren von Trude Herr, Tommi Engels und Wolfgang Niedecken gesungen, passt wunderbar auf Dieter Röhrs, der zum 31. Dezember 2021, nach fast 20 Jahren, sein Amt als Geschäftsführer der Komitees „Brander Prinz“ an seinen Nachfolger Michael Schönell von der Brander Prinzengarde übergeben hat. In seinem Amt hat er Spuren hinterlassen und Akzente gesetzt.

Die Brander Bürgerprinzen seien ihm nach der Wiedereinführung 1995 ans Herz gewachsen. Nicht nur, weil er insgesamt zehn Mal die Proklamation des Brander Bürgerprinzen – natürlich im Smoking – moderiert hat, als „Prinzenpapa“ ist der Freund feinsinnigen Humors für die jeweiligen Brander Bürgerprinzen ein wichtiger Ansprechpartner, Ideen- und Tippgeber gewesen. „Ich war immer sehr nahe an den Prinzen dran und habe geholfen, wo immer ich konnte. Ich habe sie bei einigen ihrer Touren durch den Karneval begleitet, das war und ist schon eine Herzensangelegenheit für mich“, erzählt Dieter Röhrs fast wehmütig.

Im Brander Karneval war der heute 77-Jährige ein unverzichtbarer Aktivposten, der gerne im Hintergrund agiert hat. Bei der Prinzengarde „Brander Stiere“ ist er fast 50 Jahre Mitglied und hat sich dort, so wie es seine Art ist, zu mehr als hundert Prozent eingebracht. Da er halbe Sachen nicht mag, hatte der Diplomingenieur und Lehrer die Geschäftsordnung der „Stiere“ überarbeitet, den Posten des Adjutanten geschaffen und war als Verantwortlicher für die Gestaltung der Bühnenbilder und Orden mit ganzem Herzen bei der Sache. „Bis auf den Posten des Kommandanten habe ich alle Stufen bei der Garde durchlebt und ich habe mir und allen gezeigt, das der Norddeutsche auch richtig Karneval feiern kann. Integration gelungen“, fügt er augenzwinkernd hinzu.

Der Abschied vom seinem Karneval wird ihm durch Corona fast schon wieder leicht gemacht. Zwei Sessionen samt aller Veranstaltungen sind ausgefallen, da kommt der Abstand von alleine. Es freut ihn, dass das Komitee „Brander Prinz“ am Elften im Elften 2021 die designierte Tollität für die Session 2023 ernennen konnte.

Seinen Nachfolger wird Dieter Röhrs noch ein Jahr begleiten und zur Seite stehen. Er hofft, dass die Brander im Jahr 2023 ihre 40. Tollität bekommen und das Prinzentum im Stadtbezirk hochhalten werden sowie die Karnevalisten, die den Mut haben, einmal Bürgerprinz zu werden, tatkräftig unterstützen. Der in Cottbus geborene Röhrs hofft außerdem, dass Brand auch mal ein Prinzenpaar oder eine Bürgerprinzessin bekommen wird.

Die Textzeile „Niemals geht man so ganz“ will Dieter Röhrs mit Leben ausfüllen. Er möchte das Brander Ex-Prinzenkorps wiederbeleben. „Ich war 20 Jahre mit Freude Geschäftsführer des Prinzenkorps. Es war eine offene und vertrauensvolle Zusammenarbeit, die viel Spaß gemacht hat. Sie wäre aber nicht möglich gewesen, wenn meine Frau Gaby nicht so viel Verständnis für meine Engagement gehabt und mir den Rücken freigehalten hätte. Danke dafür!“
GSi