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Die Karnevalszüge in Aachen fallen aus

Karneval (AAK) hat beschlossen, dass in diesem Jahr keine Karnevalszüge durch Aachens Straßen ziehen werden. „Alle Züge sind abgesagt worden“, teilten Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen und Frank Prömpeler, Präsident des „FestAusschusses Aachener Karneval“ (AAK), am 17. Januar in einem Pressegespräch im Aachener Rathaus mit. Die Verantwortlichen ziehen die Konsequenz daraus, dass die Corona-Pandemie weiterhin den Alltag in Stadt und Städteregion sowie in ganz Deutschland beherrscht.
In der Stadt Aachen sind der Kinderkarnevalszug am Tulpensonntag (27. Februar) und der Rosenmontagzug (28. Februar) betroffen. Aber auch die Karnevalszüge in Brand, Eilendorf, Haaren, Lichtenbusch und Richterich (am 27. Februar) sind abgesagt worden.

Oberbürgermeisterin Keupen: „Ich bedaure das sehr“

Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen sagte: „Ich bedauere das sehr. Es tut mir in der Seele weh. Denn die Karnevalszüge sind ein wichtiger Teil unseres Karnevalsbrauchtums in Aachen. Damit große Veranstaltungen wie der Karneval bald wieder möglich sind, müssen sich die Menschen konsequent impfen und boostern lassen. Das lege ich allen dringend ans Herz, die das noch nicht erledigt
haben. In den Impfzentren gibt es noch genügend Termine. Sie müssen nicht Schlange stehen oder warten.“

Frank Prömpeler, AAK-Präsident: „Das Präsidium des FestAusschusses Aachener Karneval ist aufgrund der Beratung mit der Stadt Aachen dem Vorschlag seiner beiden Zugleiter nach kurzer Aussprache einstimmig gefolgt, die Karnevalszüge im Jahr 2022 abzusagen.“
Die aktuelle Entwicklung der Corona-Pandemie hatte dafür gesorgt, dass die Mitglieder des Festausschusses in der vorigen Woche nochmals beraten hatten. „Entsprechend der bis zum 9. Februar 2022 geltenden Corona-Schutzverordnung wäre die Durchführung der Karnevalszüge unter Einhaltung von nicht unerheblichen großen Auflagen dem Grunde nach möglich gewesen“, hatten Günter Hintzen und Dirk Geller, die Zugleiter des Rosenmontags- und des Kinderzugs, im Vorstand des Festausschusses erklärt.

AAK rechnete mit großer Sogwirkung

„Aber bei der nicht zu unterschätzenden Sogwirkung der Aachener Züge als Publikumsmagnet und vor allem unter Berücksichtigung der unter Omikron rasant steigenden Fallzahlen haben unsere Zugleiter dem Vorstand des FestAusschusses Aachener Karneval vorgeschlagen, die Züge in diesem Jahr nicht zu veranstalten“, erläutert AAK-Präsident Frank Prömpeler. „Wir hätten zumindest die Züge gerne gehen lassen, damit die Menschen für ihre Impfanstrengungen entlohnt werden und auch alle wieder etwas Hoffnung bekommen. Aber getreu unserem Credo ‚Es gibt kein Feiern um jeden Preis‘ gab es bei der aktuellen Lage keine andere Möglichkeit, als die Züge nicht durchzuführen und Verantwortung für alle Teilnehmenden und Gäste zu übernehmen.“ Der Festausschuss freue sich nun mit allen Akteurinnen und Akteuren auf bunte Karnevalszüge im Jahr 2023, betont Prömpeler.

Alternative: Karnevalzüge werden im Internet präsentiert

Auf die beiden Züge am Tulpensonntag (27.02.) oder Rosenmontag (28.02.) müssen die Jecken aber nicht verzichten. Pünktlich ab 11.11 Uhr werden die beiden Züge auf etwas andere Art und mit vielen Studiogästen über die jecke Welle des AAK aus dem Studio am Theaterplatz im Way of Ink live übertragen.
Interessierte finden die Sendungen über folgende Internetadresse: www.radioalaaf.de.

Der Festausschuss des Aachener Karnevals hatte bereits im Dezember 2021 angekündigt, dass er sich Mitte Januar zu den Karnevalszügen nochmals äußern wolle. Damals war eine grundsätzliche Absage der Züge als Außenveranstaltung für ihn zunächst keine Option. „Die Verantwortlichen im Festausschuss hätten den Menschen, den beiden Öcher Tollitäten sowie allen kleinen und großen Jecken dennoch etwas bieten wollen. „Gerade die beiden letzteren Gruppen haben lange auf diesen Moment hingearbeitet und es gab neben den Vereinen auch viele Anfragen von Schulen, Kitas und Privatgruppen“, betont Prömpeler.
Im Dezember hatten die Landesregierung und die Karnevalsverbände miteinander beraten und zunächst vereinbart, auf karnevalistische Veranstaltungen in Innenräumen zu verzichten. Damals bestand bei allen Beteiligten noch die Hoffnung, dass die traditionellen Karnevalszüge und andere Außenveranstaltungen Ende Februar 2022 möglich sein könnten.

Red./Stadt Aachen/
Foto: Helmut Koch