Zum Inhalt springen

Ahnengalerie der Tollitäten

25 Jahre: Armin I. Gerards

„Noch heute blicke ich gerne und mit viel Freude auf meine Zeit als Brander Bürgerprinz zurück“, sind noch viele Erinnerungen bei Armin Gerards an seine Prinzen-Session 1996/1997 lebendig. Als dritte Tollität nach der Wiederbelebung des Brander Prinzentums konnte er mit seinem Hofstaat frei agieren, seine Prinzregentschaft nach eigenen Vorstellungen gestalten und Akzente setzen. So war er der erste Bürgerprinz, der gleich vier Mal zu Auftritten im Aachener Eurogress, u.a. bei der KG Moulenhöher Jonge und der Aachener Narrenzunft, aufmarschieren durfte. Natürlich im Schlepptau mit der damals 80-köpfigen Prinzengarde „Brander Stiere“ auf der Bühne, die ihre Visitenkarte im Aachener Karneval abgeben konnte. „Während die Gardisten in den Saal einmarschierten und die ersten Brander schon auf der Bühne standen, standen ich, mein Hofstaat und der Kommandant Hans Andres noch im Foyer und beruhigten unsere Nervosität mit Getränken“, so Gerards. „Ein traumhaftes Bild“, stahlt der heute 64-Jährige.

„Ich war damals Bürgerprinz, aber anfänglich kein Karnevalist und auch nicht Mitglied bei einem Brander Karnevalsverein“, blickt Gerards zurück, der damals schon aktiver Musiker beim Trommler- und Pfeiferkorps Brand war. „Bei einem Auftritt mit der Musik beim großen Schützenfest in Neuss erzählte mir Bernd Etschenberg, dass in Brand nach 30-jähirger Abstinenz die Wiedereinführung des Brander Prinzentums geplant sei, aber die ersten beiden Prinzen für 1995 (Wolfgang I. Kassubek) und 1996 (Bruno I. Lenneper) schon feststanden“. Armin Gerards zögerte keine Sekunde und bewarb sich beim Komitee „Brander Prinz“.

Sein Hofstaat bestand bis auf zwei Karnevalisten ausschließlich aus Musikern des Trommler- und Pfeiferkorps. Mit dabei waren Ralf Hamacher (Hofmarschall), Dirk Severin (Mundschenk), Frank Tölle (Adjutant), Willi Heinrichs (Pizzabäcker), Hubert Heinrichs (Poliss), Jürgen Heinrichs (Schatzmeister), Dirk Sterling (Till), Hein Senden (Lennet Kann) und Kurt Förster (Modder va d’r Brand). Laut Gerards eine bunte Truppe, die wie Pech und Schwefel zusammengehalten haben und sehr zusammengewachsen sind. Mit vielen davon spielt er noch heute zusammen im Spielmannszug der Prinzengarde „Brander Stiere“, der in der vergangenen Session 2 x 11. Geburtstag feierte und seinen Ursprung in der Prinzenzeit von Prinz Armin I. hatte.

Neben der Feuertaufe im Eurogress zogen Prinz und Hofstaat bei ihren rund 160 Auftritten mit einer 11-köpfigen Live-Band über die Bühnen von Brand sowie Stadt und Kreis Aachen und hatten seinerzeit für die gesamte Crew den Mannschaftsbus eingeführt, mit dem sie alle im Kollektiv zu den Auftritten fuhren. Außerdem war Armin I. der erste Bürgerprinz, der das von Matthias Becker (Brander Prinz Mathieu I., 1954) initiierte und organisierte und von Aachens Goldschmied Prosper Brüderlin gestaltete Brander Prinzenzepter tragen durfte.

„Es war eine tolle Zeit, die ich nicht missen möchte“, zieht Armin Gerards ein sehr positives Fazit. Rückblickend sei es schade gewesen, dass der Bürgerprinz nicht am Aachener Rosenmontagszug teilnehmen durfte und damals das Prinzenkomitee keinerlei Sponsoring und Nennung von Gönnern zugelassen habe. Die rund 20.000 DM zur Finanzierung seiner Session hat er allein aufgewendet. „Einmal Prinz in Brand zu sein ist grandios und einzigartig und kann man mit keinem Geld dieser Welt aufwiegen! Einmalig!“

GSi
Fotos: Komitee „Brander Prinz“/GSi