Zum Inhalt springen

Aachener war in Chicago Prinz Karl III.

Karl Christian Laschet wurde am 14. Juni 1914 in Aachen geboren und war u.a. als Trommler beim Trommler- und Pfeiferkorps 1920 Kornelimünster aktiv. In Aachen erlernte er das Schreinerhandwerk und diente in der deutschen Marine. Er kam während des 2. Weltkrieges in amerikanische Gefangenschaft und wurde in die Südstaaten der USA transportiert, wo er zum Baumwolle pflücken abgeordnet wurde.

Nach dem 2. Weltkrieg, wieder zu Hause, heiratete er 1947 seine Frau Hilde. Als dann Karl und Hilde in die USA (Chicago) auswanderten, dauerte es nicht lange und Karl machte sich als Schreiner selbstständig. Er suchte Deutsch-Amerikanische Verbindungen und fungierte als Trommler im Klub der „Kriegsveteranen“.
Im Jahre 1959 wurde ihm der Verein zu klein und er trat der Karnevalsgesellschaft Rheinischer Verein von Chicago bei, wo es nicht lange dauerte und Karl Vizepräsident wurde. Schon bei den nächsten Wahlen wurde er zum Präsidenten gewählt und im Jahr 1962 zum Karnevals-Prinzen Karl III. von Chicago für die Session 1962/1963 ernannt, mit seiner Frau Hilde als Prinzessin.

Karl Laschet – Dank ihm treibt der rheinische Karneval auch im fernen Amerika seine Blüten.

Karl Laschet wurde im Deutsch-Amerikanertum bekannt und beliebt. Die Anzahl der Mitglieder des Vereins nahm zu und nach 17 Jahren Ehe wurde im Jahre 1964 sein Sohn Karl geboren. Neben seinen Funktionen in diversen Vereinen wurde er auch Präsident der „Deutschen Tag Vereinigung“, einer Dach-Organisation aller deutschsprachigen Vereine und Präsident der „Von Steuben-Parade“ in Chicago. Er wurde für seinen Einsatz im Deutsch-Amerikanertum mit dem Deutschen Verdienstkreuz ausgezeichnet.

Im Jahre 1970 hatte Karl das Schreinerhandwerk aufgegeben und kaufte eine Gaststätte in Chicago, die als „Laschet’s Inn“ bekannt wurde. Karl leitete diese bis zu seinem Ruhestand im Jahre 1990. Nach kurzem Leiden verstarb Karl Christian Laschet am 12. April 1995 in Chicago, wo er mit allen Ehren der über 70 Deutsch-Amerikanischen Chicagoer Vereine beigesetzt wurde.

Der Rheinische Verein von Chicago wurde im Jahr 1890 von deutschen Einwanderern gegründet, die bis zum heutigen Tag die Tradition des rheinischen Karnevals pflegen. Die Gesellschaft hat einen Elferrat, eine Prinzengarde, eine Tanzgruppe (Amazonen), ein Fanfaren Corps und ein Prinzenpaar. Der Verein betreibt Jugendarbeit, um den Karneval an kommende Generationen weiter zu geben. 2020 wurde das Kinderprinzenpaar, Prinz Lucas und Prinzessin Madelyn, gekrönt.

Das von Karl Christian Laschet gegründete Restaurant „Laschets Inn“ existiert noch heute in Chicago. Die reichhaltige Speisekarte enthält Gerichte der Deutschen Küche wie Frikadellen, Reibekuchen, Leberkäse, Gulaschsuppe mit Pumpernickel, Rouladen, Sauerbraten und Fritten. Auf der sehr reichhaltigen Speisekarte fehlt aber leider Puttes, Heukies und „Hömmel en Eäd“. Wer sich das Restaurant einmal aus der Ferne ansehen möchte, besuche es im Internet unter:
www.laschetsinn.com

Helmut Koch